Matsuyama Ropeway Street – 松山ロープウェイ道

Unsere Wohnung im Matsuyama Guesthouse liegt ja superzentral direkt an der ‚Ro-pu-we-i‘-Michi. Sie ist einen Beitrag wert, denn wir lieben dieses hübsch gemachte Strässchen sehr, nicht nur weil wir hier wohnen.

Das Einbahnsträsschen schlängelt sich von der Hauptstrasse Okaido am Burgberg entlang in Richtung Norden. Offenbar wurde sie vor einigen Jahren neu gestaltet. Wir kennen Sie nur in dieser Form. Die Gehsteige sind mit Klinkersteinen gepflastert, die Beleuchtung und Beschilderung ist einheitlich, und es wurden Bäumchen gepflanzt, die nach Aussagen einer Lehrerin im Mai wunderschön weiss blühen.

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Direkt unserem Guesthouses gegenüber befindet sich die Seilbahn.

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Der Seilbahn wegen gehen alle Touristen, die hoch zum Schloss fahren wollen (und das sind die meisten), durch die Strasse. So ist die Ansammlung von O-Miyage-Shops (Andenkengeschäfte) hoch. Auch in unserem Haus befindet sich jetzt solch ein Geschäft. Dort gibt es unter anderem Mikan-Saft (eine japanische Mandarinensorte) zu trinken. Sehr lecker. Der Laden liegt strategisch sehr günstig, da viele Leute durstig vom Schlossbesuch zurückkommen.

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Wir haben den Eindruck dass die Zahl der Souvenirläden gegenüber letztem Jahr ziemlich zugenommen hat. Das liegt an der Fernsehserie ‚Saka no ue no kumo‘, die in mehreren Staffeln im japanischen Fernsehen ausgestrahlt wird.

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Dass Kōchi wegen der derzeit ausgestrahlten Fernsehserie die „Ryoma Sakamoto“-Stadt ist, habe ich ja bereits erzählt. Matsuyama ist dagegen die ‚Saka no ue no kumo‚-Stadt, und ähnlich wie in Kōchi erhofft man sich zahlreiche Filmtouristen (s. auch Blogbeitrag vom 1.4.2009).

Doch wieder zurück zur Strasse. Fangen wir unten an, an der grossen Kreuzung mit gekreuzten Zebrastreifen. Dort beginnt die grosse Einkaufspassage ‚Okaido‘, und gegenüber ist auch ‚unser‘ Starbucks mit der netten Crew, bei der wir täglich Koffein tanken.

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Dann reiht sich eigentlich Geschäft an Geschäft aneinander. Nicht nur Souvenirshops, sondern auch eine Mädchen-Highschool oder das hässliche Parkhaus.

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Auch Restaurants, einige japanische Kaffees (Kissaten), Kleidergeschäfte, die ‚Futoneria‘, der Kimono-Schneider oder die O-Bento-Küche und vieles weitere. Der ganze Mix macht die Strasse aus. Und bevor ich noch ewig quassele, zeige ich lieber Fotos.

Dies ist eine der praktischsten Einrichtungen in der Strasse: Die kleine Postfiliale mit Geldautomat. Dieser spricht auch Englisch und ist blitzschnell. Und das Postamt hat schon jede Menge an unseren Paketen verdient.

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Einige Meter weiter gegenüber befindet sich das sehr kruschtelige altes Haushaltslädchen einer älteren Frau. Es muss seit Ewigkeiten da sein. Manche der Artikel sind wirklich sehr alt. Gerne würden wir ihr mal was abkaufen …

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Ein paar Meter weiter folgen ein leckeres Restaurant (ohne Foto) und ein sehr traditionelles japanisches Geschäft mit Fächern, kleinen Puppen und allerlei Stehrümmchen.

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Ein ganz neu gebautes, traditionelles kleines Haus fiel uns gleich in den ersten Tagen auf.

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Das ist tatsächlich ein klassisches Teehaus mit Geishas. Ab und zu taucht mal eine auf, ein spannender Anblick. Ob sich das Geschäft in Matsuyama für sie lohnt, wissen wir allerdings nicht.

Fischflocken (Katsuo) und getrocknete Fischchen sind eine Basiszutat der japanischen Küche. Man macht daraus hauptsächlich Brühe (für Miso-Suppe) und benutzt beides in Salaten oder als Würzmittel. In unserer Strasse gibt es tatsächlich noch einen klassischen Anbieter.

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Irgendwann kommt der Gebraucht-Buchladen, in dem sich die Bücher (Mangas?) stapeln. Der läuft offenbar gut, denn es sind immer KundInnen drin zu sehen.

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Dann folgt eines der typischen japanischen Park-Türme. Die Autos hängen da praktisch wie in einem Lift. Platz ist eben Geld.

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Gegenüber ist ein ganz auf alt gemachtes Haus mit einem japanischen Kaffee.

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Dann kommt – hier eine Nachtaufnahme von Thom – ein klitzekleines Restaurant, in dem es Tako-Bällchen zu kaufen gibt. Tako ist Tintenfisch. Für Fussballfans: Das Orakel Paul ist ein Tako. Tako ist einer der liebsten Imbisse der Japaner. Sie werden auch mit den oben genannten Fischflocken serviert. Eigentlich schmecken sie sehr lecker, aber ich habe mich entschieden, keinen Tako mehr verspeisen zu wollen.

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Einige Meter von unserem Guesthouse entfernt befindet sich noch ein anderes Restaurant, ein richtig grosses, über zwei Stockwerke, sehr beliebt bei jung und alt. Für uns ist es weniger interessant, denn es ist ein Shabu-shabu-Restaurant, in dem dünne Fleischstreifen in einer heissen Brühe geschwenkt werden, bis sie gar sind.
An Restaurants gibt es noch ein Ramen-Nudelrestaurant und ein Udon-Nudelrestaurant. Eine Soba-Nudelküche fehlt in der Ropeway-Michi. Die gibt es dann in der Okaido.

Und hier nochmals eine Nachtaufnahme von Thom, von unserem Guesthouse aus aufgenommen. Die Strasse fällt Richtung Okaido-Passage etwas ab. Das heisst die Velo-Durchschnittsgeschwindigkeit ist in diese Richtung sehr viel höher als in die entgegengesetze Richtung. Da müssen alle – inklusive uns – ziemlich strampeln, obwohl es keine sichtbare Steigung gibt.

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Zum Abschluss noch ein kleines Stilleben …

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