Unesco Weltkulturerbe Nikko – 日光

朝輪王寺や東照宮を見に行きました。天気は本当に悪かったです。寒雨が降りました。今朝輪王寺の三仏堂は新しくします。施工を見られます。東照宮は印象的でした。冷え込んたので、NIKKO COFFEE に暖めました。美味しいコーヒー飲んだ。後で田母沢御用邸とKanmangafuchi Abyssに行って、見物しました。夕方にお風呂に入るのは素晴らしかったです。

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Nikko kann man – muss man – leider mit Venedig oder Florenz vergleichen, zumindest, was die Ströme an Menschen angeht, die die kleine Stadt und das Unesco Weltkulturerbe übers Jahr zu bewältigen haben. Glücklicherweise befindet sich der Ort mit ca. 120 Zugminuten aber noch im „Einzugsbereich Tokyo“, und so sind die meisten Touristen vor allem Tagesausflüger.
2006 waren wir Anfang Juni hier, und was sich an Massen die Wege entlang schob, war etwas erschreckend. Drum hatten wir Lust, alles nochmals im Winter zu besuchen, wo es vielleicht weniger schlimm ist. Das leere Hotel war ja schon mal vielversprechend.

Um 9 Uhr, nach üppigem japanischen Frühstück, machten wir uns zu unserem Besichtungs-Arbeitstag auf. Der Schnee war in der Nacht in einen dichten Nieselregen übergegangen, und durch die Feuchtigkeit war es ziemlich kalt. Nach 200m kamen wir bereits an ein erstes Unesco-Monument, den Rinno-ji Tempel. Allerdings war vom Tempel nichts zu sehen, da eine gigantisch hohe Halle darum gebaut worden ist. Hier standen wohl umfangreiche Restaurierungsarbeiten an. Eintritt bezahlen musste man aber trotzdem. Doch es war interessant – ähnlich wie in letztem Jahr in Nagoya gesehen – diese Arbeiten zu besichtigen.

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Der Tempel ist dabei, mehr oder weniger vollständig demontiert zu werden. Dies geht aufgrund der raffinierten, jahrhunderte alten Holzsteck-Konstruktionen. Es ist faszinierend, anzuschauen, wie Balken und Holzteile völlig ohne Schraumen und Nägel ineinander gefügt werden können. So ist auch der Austausch von morschen Teilen gut möglich. Und vielerorts werden Tempel und Schreine nach Jahrzehnten vollständig zerlegt und erneuert. Nun, der Rinno-ji soll 2020 wieder vollständig neu errichtet sein.

Der Toshogu-Schrein liegt dann nur einige Meter weiter. Der oberste Priester des Rinno-ji, Tenkai, hatte Anfang des 17. Jh. den damaligen Tokugawa-Shogun Iemitsu (?) überzeugt, in Nikko ein Grabmal und einen neuen Schrein für den grossen Tokugawa Ieasu zu errichten. Ursprünglich war dieser in Kuno-san bei Shizuoka eingeschreint worden. Diesen hatten wir letztes Jahr besucht
https://www.yomoyama.ch/wp/von-drucken-sussem-schreinen-und-sushi/

Der folgende Schrein wurde viel grösser und noch prachtvoller als der erste, und so hat Nikko 300 Jahre später den touristischen Stich gemacht. Shizuoka und der Kunno-Schrein tauchen in keinem nicht-japanischen Reiseführer mehr auf. Für alle, die Lust auf eine Entdeckungstour abseits der Massen haben, sei dieser aber sehr empfohlen.

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Der Schrein ist und bleibt in seiner Pracht unvergleichlich. Jetzt, im Winter, war sogar die Besichtigung der „schlafenden Katze“ (einer Figur in einem Holzfries, ähnlich der 3 Affen) und des Grabmals von Tokugawa Ieasu im Preis inbegriffen. Normalerweise kostet das extra.

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Hart war (ich hatte es auch noch so in Erinnerung), dass man für einige Betrachtungen die Schuhe ausziehen musste. So ein Holzboden ist bei 2°C halt auch ganz schön kalt…

Was im Toshogu weniger Spass macht, ist das ziemlich unfreundliche Personal sowie die ausgesprochen dürftigen Erklärungen in englischer Sprache. Wenn ich Weltkulturerbe-Qualitätsprüfer wäre, gäbe das eindeutigen Punktabzug. Immerhin bekamen wir ein vorbildliches Gegenbeispiel gleich noch am Nachmittag zu sehen. Vielleicht fiel es uns deshalb auch im Nachhinein nochmals so auf. Mehr dazu unten.

Unesco-Bestandteil Nummer 3, den Futarasan-Schrein, schauten wir nur von aussen an und widmeten uns noch etwas mehr dem letzten Tempel des Gesamtkomplexes, dem Taiyu-in, Grab des dritten Shoguns Iemitsu. Die Anlage wurde etwas bescheidener errichtet, um den Glanz des grossen Tokugawa-Shoguns Ieasu nicht zu überstrahlen, doch kann er sich auch noch sehen lassen.

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Schön war, dass kaum noch ein Mensch unterwegs war. Das Wetter war auch schon seit Stunden unterirdisch. Ich war froh um meinen gelben Hotelschirm, denn es regnete zwischendurch ordentlich. Gegen die beissende Kälte konnte er allerdings nichts ausrichten. Im Tokugawa Museum hätten wir uns gerne etwas aufgewärmt – wenn es denn warm gewesen wäre. Heizung ist Mangelware hier.
Ziemlich schlotternd machten wir uns also weiter auf den Weg zu unserem nächsten Tagesordnungspunkt, der „Nikko Tamozawa Imperial Villa“, einem ehemaligen Sommerhaus der Kaiserfamilie, dass nach seiner Renovierung 2000 für die Öffentlichkeit frei gegeben worden war.

Auf dem Weg kamen wir an einem kleinen Kaffee vorbei, auch hier kein Mensch, aber es hatte geöffnet, und wir mussten uns unbedingt aufwärmen. Das Nikko-Cafe war ein Glückstreffer!

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Sie haben Kaffee, Tee und Kuchen im Angebot. Das Haus (ein ehemaliges Reis- und Warenlager) ist im November eröffnet und zuvor sehr sorgfältig renoviert und individuell eingerichtet worden. Die Kerosinöfen brannten tüchtig und der Milchkaffee wärmte von innen, dazu gab es ein japanisches Schwätzchen mit der sehr freundlichen Serviererin… Wir waren mit der kalten Nikko-Welt wieder rundum versöhnt.  🙂

Kältemässig hatten wir nicht an eine Steigerung gedacht. Sie kam aber. Die Kaiserliche Villa, eine Anlage mit über 100 Zimmern,  war als Sommerhaus gedacht, da es in Nikko im heissen japanischen Sommer wohltuend kühl ist. Nun ja, netter Gedanke. Im Winter ist es jedenfalls eisig, und wir waren nicht sicher, ob es im Haus nicht noch kälter ist als draussen …

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Die armen, sehr freundlichen und Keigo (japanische Höflichkeitssprache) redenden Aufsichten schlotterten ebenfalls und behalfen sich mit Heizdecken und irgendwelchen Heizstrahlern, wahrten aber tapfer die Haltung. Es waren – obwohl es sehr informativ war, kaum Besucher dort. Schade, denn hier fanden wir wirklich tolle Informationen und Beschriftungen auch in englischer Sprache vor. Hier z.B. zur japanischen Holzbauweise, die „Kigumi“ genannt wird, die nagellose Holzkonstruktion (wie bereits beim Tempel erwähnt).

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Da es nicht kälter kommen konnte, machten Thom und ich nach der Villa noch einen Umweg zur Kanmangafuchi Schlucht und den steinernen Buddhas, die auch bei schlechtem Wetter fotogen sind.

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Aber danach mussten wir wirklich schleunigst zurück in unser Ryokan und uns im heissen Bad auftauen. Es waren nun einige Gäste mehr da. Aber wir konnten die grossen Bäder tortzdem alleine geniessen. Luxusleben…

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