Tobe zum Vierten / 砥部焼

In Matsuyama haben wir auch selbstverständlich wieder Noriko-san getroffen, die im EPIC (Ehime Prefectural Information Center) arbeitet. Letztendlich hat sie unseren allerersten Aufenthalt in Matsuyama 2009 organisiert. Damit hat unsere  intensive Beziehung zu der Stadt angefangen, und somit ist der Besuch bei ihr im EPIC natürlich selbstverständlich. Gleich zwei Gottlieber Hüppenpakete kamen mit, eines für sie, eines für das EPIC-Team. 🙂

Auch war sie es, die uns zum ersten Mal nach Tobe, der Geschirrstadt in Ehime gebracht hat, und auch zu ihrem bevorzugten Meister Nishioka-sensei. Bei unseren weiteren Aufenthalten in Matsuyama, 2010 und 2012 sind wir dort natürlich auch gewesen, aber allein und mit den Velos. Noriko bot uns nun einen gemeinsamen Ausflug per Auto an. Sie würde uns am Mittwochmittag am Guesthouse abholen.

Zuerst einmal gingen wir im Süden von Matsuyama zünftig, sehr fein und trotzdem günstig Sushi essen. Das Restaurant hätten wir natürlich nie im Leben gefunden, es lag irgendwo zwischen Reisfeldern in einem Vorort.

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Danach war es nur noch eine kurze Fahrt bis Tobe und zum Meister. Und er war glücklicherweise da, und freute sich, dass wir mal wieder hereinschauten.

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Im „Schauregal“ (im Foto hinter uns) entdeckten wir nichts Neues, aber als wir das Lager betraten, gab es tatsächlich einige Modelle, die wir so noch nicht kannten. Nishioka-sensei hat mit weiteren Farben experimentiert, und das sehr schöne Kännchen überzeugte uns sehr. Dazu gab es noch zwei Riesenbecher, mit einer für Tobe sehr ungewöhnlichen Form, Grössen und Farbe, und somit genau richtig für uns. Wichtig zu erwähnen ist, dass das Tobe-Geschirr traditionell nur in wenigen klassischen Formen und nur in weiss und blau gestaltet wird.

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Nishioka-sensei war der erste, der diese Tradition durchbrochen hat. Er benutzt für seine Stücke ein recht individuelles Design und sehr viele Farben mehr (ausser blau auch rot, bräunlich, grün, gold, und nun neu violett). Für jede Farbe ist ein extra Brennvorgang notwendig, die Fertigung dauert also bei sehr bunten Gegenständen mehrere Wochen.

Inzwischen umfasst unsere private Sammlung doch einige Porzellanstücke, vermutlich die grösste Sammlung von Nishioka-Gegenständen bzw. Tobe-Porzellan in der Schweiz – oder sogar in Europa. 😉
Allerdings stehen sie bei uns nicht nur im Schrank, wir benutzen sie ja auch: die schönen Becher zum Bier trinken, die Tellerchen zum japanischen Essen, die Schüsseln für Salat oder Suppe.

Denn das ist das Schöne am Tobe-Geschirr: Man kann es benutzen, denn es sind keine Schaustücke, sondern es ist Gebrauchsmaterial. Massiv in der Dicke, robust und nicht so dünn und zerbrechlich wie zum Beispiel Geschirr aus Arita. Und: Tobe-Porzellan ist trotz der aufwändigen handwerklichen Fertigung vergleichsweise günstig.

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Hier werden die Neuerwerbungen gerade sorgfältig eingepackt. Nun sind sie schon auf dem Schiffsweg nach Europa. In ca. 2 ½ Monaten dürfen wir uns wieder über ein spätweihnachtliches Auspacken freuen.

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