St. Nazaire – Les Sables-d’Olonne

Donnerstag, 15.9.
Zürich – Paris Gare de Lyon – Gare Montparnasse – St. Nazaire (per TGV)

Nach der Ankunft am Gare de Lyon funktioniert der Bahnhofswechsel via die Boulevards auch im mittäglichen Chaos-Verkehr prima. Am Gare Montparnasse gibt es dann erstmal Mittagslunch mit eigenen Sandwiches bis zur Weiterfahrt.

Alles klappt reibungslos, und nach pünktlicher Ankunft in St. Nazaire und Check-in im Hotel (Holiday Inn***) verschaffen wir uns erst einmal Bewegung in Form einer entspannten Spazierfahrt an der Promenade. Anschliessend besichtigen wir die Base Sous-marine, den riesigen ehemaligen U-Boot-Bunker der Deutschen während des 2. Weltkriegs. Da die Stadt ein wichtiger Kriegshafen war, ist es kein Wunder, dass sie zwischen 1944 und 1945 von den alliierten Bomben total zerstört wurde. Trotzdem gefällt uns St. Nazaire: Keine Puppenstube, kein Schnickschnack, kein Massentourismus.

Freitag, 16.9.
St. Nazaire – St. Brevin les Pins – Pornic – Marais Breton – Bouin
(Fahrtstrecke 72.5km, Zeit 5:13h, Schnitt  13.8 km/h)

Wir starten früh im Regen, und müssen nun wieder über die „Brücke des Grauens“: 5km, 67 Höhenmeter, und Velos nicht wirklich willkommen. Aber wir haben Glück: Der Verkehr hält sich in Grenzen und die Autofahrer weichen gnädig auf die Mittelspur aus, die für diese Zwecke signalisiert ist. 2011 war’s schlimmer.

Von St. Brevin geht es mehrheitlich flach und gut ausgebaut erst an der Küste, dann auf ruhigen Nebenstrassen durchs Hinterland bis Pornic. Inzwischen haben sich auch die Wolken verzogen. In Pornic Mittagspause in der Crèperie – den ersten Tag wollen wir mal gemütlich angehen lassen. 🙂

Stetiger, starker Rückenwind bläst uns weiter. Ab Moutiers en Retz geht es durch das schöne Marais Breton, eine spannende Gegend. Das Departement Vendée überzeugt mit einer eigenen, prima Velosignalisation.

Nach Les Brochets biegen wir ab zu unserem ersten Quartier in Bouin, der Domaine Le Martinet***. Ein sehr empfehlenswertes Landhotel! In Bouin selbst ist nicht viel zu tun, auch die Infrakstruktur ist bescheiden. Aber das hatten wir schon geahnt und daher im feinen Restaurant des Hotels zum Abendessen vorbestellt.

Samstag, 17.9.
Bouin – Passage du Gois – Barbâtre  ; Rundfahrt über die Île de Noirmoutier
(Fahrtstrecke  22,5km bis Barbâtre, Tour +40 km, Fahrzeit 4:25 h, Schnitt 14 km/h)

Nach einer schönen ruhigen Nacht in Bouin fahren wir zurück nach Port de Champs um auf der Velodyssée weiterzuradeln. Gut beschildert geht es auf separaten Wegen durch die Windkraftanlage („französische Öko-Deko“… 🙂 )  zur  berühmt-berüchtigten Passage du Gois. Wir kommen zeitlich genau richtig zur Ebbe und können die glitschige Meerespassage inmitten zahlreicher Autos der Muschelsuchenden überqueren. Thom ist dabei gar nicht wohl. Rutschig war es eigentlich auch nicht. Aber komisch schon.

Unser Quartier, das familiäre Hotel „Le Goeland**“ in Barbâtre, erreichen wir gegen Mittag. Nach Gepäckdeponierung geht es auf Erkundungstour über die Île de Noirmoutier.

Austern zum späten Zmittag darf dann schon sein. 🙂

In Noirmoutier en l’Île können wir endlich mal ein bisschen mehr einkaufen: Käse, Wein, Wasser, Brot etc.. Und gönnen uns dann ein abendliches Picknick am Strand mit  prächtiger Stimmung und weiterhin stürmischem Wind aus dem Norden.

Sonntag, 18.9.
Barbâtre  – Fromentine – St. Jean de Monts – St. Gilles Croix de Vie – Brétignolles sur Mer – Les Sables d’Olonne
(Fahrtstrecke 82.7 km, Fahrzeit 5:19h, Schnitt 15.5 km/h, Höhenmeter 360 m)

Ein herrlich ruhiger Sonntagmorgen, schönes Wetter und Rückenwind bringen uns über die Inselbrücke wieder aufs Festland. Dort, ab Fromentine, führt die Route völlig getrennt vom Verkehr durch den Kiefernwald. Wunderschön, aber ein rechtes Auf- und Ab durch die Dünen entlang der Küste. Die Beschilderung ist einfach perfekt. „Vendée à vélo“ erhält von uns 12 Punkte für ihre Signalisation. So können wir die über 80 Kilometer flott und fast ohne Kartenkonsultation radeln.

In St. Jean de Monts mogeln wir uns durch das grosse Reiterfest an der Strandpromenade entlang. Das war an dem Tag eigentlich nicht erlaubt, aber es war noch früh, und so gab es keinen Ärger.

Das Saisonende hat alles zum Erliegen gebracht, wir finden keinen Laden, um etwas zum Lunch zu kaufen. Im grösseren St. Gilles Croix de Vie können wir (kurz vor der Siesta) grade noch ein Brot zum Mittag ergattern. Vorsicht vor den langen französischen Mittagspausen!

Der Weg führt, weiter ungestört durch KFZ-Verkehr, nahe dem Meer im Dünenbereich, mit einigen spektakulären Ausblicken aufs Meer und unentwegtem Auf- und Ab. Nicht sehr viele dramatische Höhenmeter, aber es läppert sich auf Dauer zusammen.

In Brétignolles legen wir unsere Mittagspause mit Meeresblick ein. So hatten wir uns das alles vorgestellt! 😉

Danach geht es weiter durch das hübsche Marais de Île d’Olonne, und bis Sables d’Olonne nochmals durch die Dünen mit einigen spektakulären Views.

Unser Inter-Hotel „L’Admiral***“ in Les Sables d’Olonnes liegt am Ortseingang,  etwas vom Zentrum entfernt. In unserem geräumigen Zimmer mit Blick auf den Yachthafen werden wir zwei angenehm ruhige Nächte verbringen. Und Supermärkte sind auch in der Nähe. 🙂

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