Das Velofahren in Japan ist eine sehr feine Sache. Alle, ob gross, klein, jung und bis sehr alt, haben ein Velo und fahren damit innerhalb des Stadtverkehrs. Es ist d a s Fortbewegungsmittel Nummer 1 innerhalb der Stadt bzw. der näheren Umgebung. Die meisten japanischen Städte sind auch relativ eben, und so geht das Radeln sehr leicht.
Über die Masse der japanischen Velos und die Versuche der Obrigkeit, dem Wildparken Herr zu werden habe ich ja schon geschrieben. Hier geht es um Allerlei rund ums Zweirad. Der zweite Teil über die Verkehrspraxis folgt in Kürze.
Das hier in Japan gängige Modell ist ‚Made in China‘, meistens silberfarbig, mit Korb am Lenker und im Einkauf recht günstig (ab 5000 YEN) zu haben. Dann gibt es jede Menge billiger Falt. bzw. Klappräder. Die Ambitionierteren unter den Radlern haben dann Rennräder oder Mountain-Bikes.
Für uns ist bei all den Zweirädern vor allem die Sattelhöhe das Problem. Wir können kaum mit diesen Teilen fahren, geschweige denn, eine leichte Steigung hochkommen.
Aber während man in unseren Breiten beim Velofahren ja der Überzeugung ist, dass man mit ‚langem Bein‘ besser fährt, scheint in Japan die Devise zu lauten: Je niedriger der Sattel, desto cooler. Insbesondere junge Männer fahren mit Klapprädern in Kindergrösse umher, dass wir uns fragen, wie sie überhaupt damit vorwärtskommen. Sie tun es aber, und zwar ziemlich rasant.
Regenwetter hält einem hier nicht ab, weiterhin Rad zu fahren. Alles andere wäre viel zu umständlich. Aber man fährt selbstverständlich mit Schirm.
Auch Sonnenschirme werden häufig gesehen.
Faszinierend ist besonders die japanische Technik, den Schirm am Velo zu befestigen. Kaum ist Regen angesagt, so sieht man die interessantesten Varianten.
Geklaut wird keiner dieser Schirme. Die gibt es in jedem Kombini für ca. CHF 4.00 zu kaufen. Auch diese praktischen Schirmhalter werden gesichtet, besonders beliebt bei älteren Damen.
Auch sieht man allerhand interessante Modelle, über deren Fahrtüchtigkeit wir uns auch hin und wieder wundern:
Teilweise gigantische Ausmasse haben die Fahrradkörbe, die überwiegend am Lenker befestigt werden. Dass zwei Kleinkinder (eines vorne, eines hinten) auf dem Velo herumkutschiert werden, ist gang und gäbe. Das sind dann die „Mama-chari“.
Und diese Dinger sieht man ebenfalls sehr oft, sie sind sehr beliebt bei älteren Damen.
Sie schützen im Winter vor der Kälte und im Sommer vor der Sonne.
Um der Masse der Räder Herr zu werden, sind Duplex-Fahrradständer nötig.
Winterthur hat diese bereits in der Nähe des Bahnhofs im Einsatz. Ob mit Erfolg? Also uns überzeugen die nicht unbedingt. Es kollidiert einfach mit unserer Sattelhöhe…
Ach ja, und falls nochmals jemand behaupten sollte, ich wäre nicht lernfähig: Hier ist der Gegenbeweis!! 🙂