Montag, 13.8.
Vaux s/Mer – Royan – Soulac s/Mer – Lacanau
(Fahrtstrecke 93.0 km, Zeit 5:58 h, Schnitt 15,56 km/h, Höhenmeter 387m)
Nach einem morgendlichen Schauer klar es bald auf, und nach dem Hotelfrühstück kommen wir pünktlich zur Fähre, die um 9:30 Uhr auslaufen wird.
Und natürlich sind wir nicht die einzigen Velofahrer – selbstverständlich nicht, in der Hochsaison.
Die Überfahrt dauert ca. 30 Minuten, dann erreichen wir Verdon am anderen Gironde-Ufer. Dort waren wir das letzte Mal 2009. Es hat sich nichts verändert. Oder doch: Natürlich ist jetzt die Velodysee-Route fertig. 🙂
Auf der Bahnlinie Soulac – Pointe de Grave traffen wir tatsächlich den „Train touristique“!
Parallel dazu verläuft die Veloroute.
In Soulac müssen Thom und ich uns erstmal einigen: Den Ort ignorieren (bis auf den notwendigen Picknick-Einkauf) – oder auch noch d a s Eis in der berühmten Glacerie Judici geniessen? Wer gewann die Diskussion? 🙂
Sonne und dunkle Wolken (mit Schauern geschwängert) wechseln sich ziemlich unberechenbar ab. Wir haben aber Glück, und die Regensachen dürfen im Hänger bleiben.
Blick zurück auf den beeindruckenden Phare de Cordouan, einer Konstruktion des 18. Jahrhunderts. Irgendwann schaffen wir vielleicht auch mal die Fahrt dorthin.
Diese Velodysée-Etappe ist ziemlich lustig. Es geht sehr oft sehr lang geradeaus. Das Denken kann man relativ gut abstellen. Meditatives Radeln zwischen den verschiedenen Zonen des Küstenwaldes.
Picknicktime in Montalivet. Es war schon fast 14 Uhr, und dabei hatten wir noch nicht mal die Hälfte der Route geschafft!
Nach vielen Geradeaus-Strecken kommen wir nach Hourtin auf eine der schönsten Abschnitte unserer ganzen Reise, der Route Forestière des Phares. Nur wir, der Wald, und das Singen der Zikaden.
Am Carrefour de la Route des Phares verlassen wir die Ebene und müssen links über die Dünen Richtung Maubuisson und Lac de Lacanau. Es sieht harmlos aus, aber es ist ein ordentliches Auf- und Ab – gemein nach über 70 Kilometern…
Zum Schluss haben wir es dann aber doch noch geschafft, ziemlich müde. Unsere nette Pension „Chez Augustin“ bereitet uns einen herzlich-familiären Empfang. Es gibt sogar ein Craftsbier. 😉 Und die Empfehlung des fürsorglichen Patrons für das kleine Popup-Restaurant „Le Relais des Vents d’Ouest“ ist ein Volltreffer. Wir träumen heute noch vom „Baba au Rhum“ – bzw. tüfteln am Rezept.
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Dienstag, 14.8.
Lacanau – Arès – Arcachon
(Fahrtstrecke 99.0 km, Zeit 6:17h, Schnitt 15,70 km/h, Höhenmeter 233m)
Am nächsten Morgen gibt es Frühstück mit Milchkaffee, Croissants, Pfirsich und Fromage blanc auf der Terrasse.
Blick auf den Strand von Lacanau Océan. Es geht dann wieder viel geradeaus.
In Le Porge Océan gibt es den morgendlichen Kaffeestopp (mit WC-Besuch). Der Ort ist nicht mehr als eine Ansammlung von Kaffees und Surfer-Shops. Und Surfern.
Wir kommen nach Grand Crohot – dem Strand meiner Kindheit und Jugend!
in den späten 70er und frühen 80er Jahren war noch nichts mit Velowegen durch den Kiefernwald. Meist fuhren wir mit dem Auto an den Strand – wie auch heute noch die Mehrzahl der (faulen) Urlauber. Und dabei ist das Velowegsnetz inzwischen perfekt ausgebaut!!
Arès, der Hauptort zahlreicher Familienferien. Die Bäckerei ist immer noch eine Bäckerei. Und im Supermarkt gegenüber der Kirche kaufen wir unseren Zmittag.
Das alte Hotel St. Eloi heisst jetzt anders. Den Campingplatz von Madame gibt es natürlich schon längst nicht mehr.
Im Stadtpark von Andernos gibt es unser Mittagspicknick, mit Blick auf die engagierten, Boule spielenden Pensionäre. Noch 40 Kilometer rund um die Bucht von Arcachon liegen vor uns. Mehrheitlich flach zwar, aber es ist heiss, und wegen der zahllosen Wegkreuzungen kommt man durch die Ortschaften nicht so rasch voran.
Geschafft: Nach fast 100 Kilometern erreichen wir Arcachon, einen wenig velofreundlichen Ort. Zwar gibt es ausgeschilderte Wege, aber es ist eng, und der Verkehr in der Hauptsaison immens.
Gleich nach der Ankunft in unserem netten Hotel „Le Nautic***“gibt es einen Besuch im Waschsalon. In der Nacht wird die Wäscheleine beschliessen, mal eine kurze Pause einzulegen… 🙂
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Mittwoch, 15.8.
Arcachon – Dune du Pyla
(Fahrtstrecke 33.3.0 km, Zeit 2:55h, Schnitt 11.4 km/h, Höhenmeter 174m)
In Arcachon haben wir einen Tag Pause geplant – hübsch, nach der gestrigen Langstrecke. Der berühmte Badeort des 19. Jahrhunderts ist auch heute noch eine beliebte Feriendestination der betuchten Mittelschicht. Drum ist für die vielen Motorboote zuwenig Platz im Hafen.
Wir bewegen uns gemütlich entlang der ausgeschilderten Route zum Stadteil Le Moulleau (natürlich mit Eis-Stopp) und weiter Richtung Dune du Pyla.
Dort drängen sich die Massen, wir sind entsetzt. Nicht einmal an einen Toilettengang ist zu denken. Die Infrastruktur ist hoffnungslos überfordert. Um dem gigantischen Rummel Einhalt zu gebieten und die Umwelt zu unterstützen, wäre die Einführung eines Eintrittsgelds durchaus zweckmässig…
Auf dem Rückweg wählen wir die Route durch den Parc Mauresque mit den edlen Ferienvillen aus dem 19. Jh.. Sehr malerisch.
Am Abend sind wir nochmals in der Cabane de L’Aiguillon (wie am Vortag). Austern satt als Vorspeise.
Und beim anschliessenden Abendessen darf das lokale Craftsbier nicht fehlen. Hier ist es das „Mira Blanche“.
Zu Ehren Maria Himmelfahrt findet das Stadtfest mit Feuerwerk statt. Wir haben freie Sicht von unserem Hotelzimmer.