Nostalgietour „Roger Lapébie“

Montag, 27.8.2018
Bordeaux – Créon – Sauveterre-de-Guyenne – La Réole
(Fahrtstrecke  88,6 km, Fahrzeit  5:21h, Schnitt 16.57 km/h, Höhenmeter 548 m)

Zwei Jahre zuvor waren wir diese Strecke Bordeaux – La Réole bereits gefahren (s. Blog 2016). Die Tour auf der stillgelegten Eisenbahnstrecke hat uns so gut gefallen und beeindruckt, dass wir sie nun gerne nochmals bewältigen wollten. Denn schliesslich brauchten wir mal wieder etwas Auslauf. Das Wetter passte ebenfalls, also war die Tagestour gesetzt.

Früh am Morgen starteten wir wieder. Und waren positiv überrascht: Der Veloweg hatte sich gegenüber 2016 sehr verschönt. Gemütlich breit, mit neuer Absperrung zur Strasse.

Auch das Fussballstadion schien uns neu. Aber vielleicht haben wir es 2016 auch schlicht übersehen… 😉

Bei Latresne wird der „Chemin du Bord de l’Eau“ immer kleiner und wird dann scharf links ins Landesinnere biegen. Kurz darauf beginnt dann die Veloroute auf der ehemaligen Bahnlinie, die Ende der 80er Jahre stillgelegt worden ist.

Immer wieder passiert man einstige Bahnhofsgebäude, die jetzt sehr hübsche „Buvettes“, also kleine Bars und Restaurants sind. Nicht nur für Velofahrer, sondern auch für Handwerker und Bewohner, die eine Kaffee- und Bierpause legen. Und ansonsten ist die Route wirklich hübsch ausgebaut, wie eine Miniaturstrasse, mit kleinen Stoppschildern, Entfernungsangaben usw.

Das Gebiet gehört zum grossen Weinbaugebiet „Entre-deux-Mers“, in der überwiegend fruchtige, frische Weissweine erzeugt werden. Recht maschinell und eher weniger Bio (wie wir einst gesehen haben). Auf jeden Fall ziemlich kostengünstig und sogar trinkbar.

Diesmal stoppten wir im kleinen, ferienbedingt verschlafenen Städtchen Créon. Kein Laden für ein Mittagspicknick weit und breit, bzw. geschlossen. Also mussten wir noch ein Stück bis zum grossen Supermarkt ausserhalb der Stadt radeln, um etwas zum Zmittag zu kaufen.

Die Ruinen der Abbaye La Sauve-Majeure liessen wir diesmal rechts liegen. Wir hatten ihr vor zwei Jahren einen ausführlichen Besuch abgestattet.

Unter der Woche ist der Veloweg nur wenig befahren. Aber man begegnet immer wieder anderen (Touren-)Radlern, sogar auf Liegerädern.

Nach ca. 60 Kilometern erreicht man die Stadt Sauveterre de Guyenne. Dort endet die einstige Bahnlinie. Danach muss man sich über kleine Strässchen und Hügel arbeiten. 2016, mit vollem Gepäck, war das ziemlich anstrengend. Nun hatten wir es etwas leichter. Die zahlreichen Déja-vues auf der Strecke waren nett, und wir nahmen uns diesmal mehr Zeit für Fotopausen von der ländlichen, stillen Gegend.

La Réole erreichten wir am Nachmittag. Das einstige Hôtel de Ville stammt aus dem Mittelalter. Es heisst, das Richard Löwenherz es initiiert bzw. gebaut hat. Der mächtige Bau ist beeindruckend. Auch der Rest des Örtchens hat uns wieder gefallen, aber sehr viel tut sich dort nicht wirklich. Immerhin gab es den Supermarkt noch, wo wir uns mit Getränken versorgen konnten.

Nach einem erfrischenden Bierchen an der Porte de Garonne (Hoegarden Blanche…) schauten wir am Bahnhof nach dem nächsten Zug zurück nach Bordeaux.

Netterweise mussten wir nicht allzulange warten, die Verbindungen gehen etwa stündlich. Die Veloplätze waren schon belegt, und wir mussten im Gang stehen. Der Schaffner hat aber nicht gemeckert…

Zurück im Appartement war ich dann ziemlich erledigt. Die schöne Tour hatte zwar gutgetan, war aber der aufgeschnappten Erkältung zuträglich. Nun ja, der gute Arbeitnehmer verlegt seine Krankheiten halt in die Ferien.

 

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