Samstag Abend war ‚Lichterfest‘ auf dem Schlossberg von Matsuyama. Von 20-22 Uhr konnte man zum sonst nur tagsüber geöffneten Schloss hochfahren. Im Prinzip wäre auch Laufen drin gewesen, aber zum einen war der uns bekannte Weg wegen eines Erdrutsches im Juli gesperrt, zum anderen war es um 20 Uhr immer noch fast 30°C warm. Also lösten wir ein Ticket für die Seilbahn.
Leider konnte man nur mit der Kabinenbahn fahren. Ich hatte gehofft, der spezielle japanische Sessellift (s. vorheriger Blogeintrag) würde uns nach oben bringen. Aber das war bei Dunkelheit wohl doch zu gefährlich.
Vom Schlossberg aus hat man eine sehr schöne Aussicht auf Matsuyama, bzw. Matsuyama by night.
Es ist kein vollständiger 360° Rundblick, obwohl der 132 hohe Berg es zuliesse. Dazu wachsen rund ums Schloss zu viele Bäume. Vom Südturm hat man diese Aussicht, da müssen Thom und ich nochmals hin.
Die Atmosphäre war schön und speziell: Ruhig, da relativ wenig Leute, alles war mit Lämpchen geschmückt, das Schloss war hell erleuchtet, und man bekam leuchtende Armreifchen geschenkt. Zudem gab es diverse traditionelle Darbietungen mit Gesang, Shamisen und Shakuhachi, der japanischen Flöte.
Und es wurde traditionell getanzt. Viele ältere Frauen in Kimonos tanzten den Bon-Odori (zur Feier des Bon-Festes), und jeder durfte (sollte) mitmachen. Eine ‚Nachbarin‘, die wir schon bei unserem letztjährigen Aufenthalt kennengelernt hatten, versuchte uns ganz unjapanisch ruppig auf die ‚Tanzfläche‘ zu zerren. Da musste ich mich – zu ihrem Bedauern – doch ziemlich tapfer wehren … Denn zu diesem Tanz gehört doch schon etwas Übung, und bei dieser Angelegenheit war es mir zu ernst. Da probiere ich lieber mal Karaoke.