Kunst, Küchenzubehör und Bier

Unser Tagesablauf sieht derzeit wie folgt aus: Um 6:30 Uhr klingelt der Handy-Wecker. Halb wach schaltet einer von uns die Heizung zum „Vorwärmen“ im Hauptzimmer sowie im Bad an und setzt den Reis fürs Frühstück auf (Reiskocher ist Standardausrüstung). Nachts kühlt die Wohnung – immerhin mit Aussenwänden zu 3 Seiten ziemlich runter, daher dauert es ca. 30 min. bis eine halbwegs gemütliche Temperatur zum Duschen, Anziehen und Frühstücken erreicht ist.

Nach dem Frühstück startet dann unser touristischer Arbeitstag. Am heutigen ersten Weihnachtsfeiertag – ein ganz normaler Arbeitstag in Japan – stand endlich mal wieder ein Museumsbesuch an. Das Nationalmuseum für westliche Kunst (Kokuritsu seiyō bijutsukan) im Ueno-Park, übrigens ein Bau von Corbusier,  bot eine umfangreiche Monet-Ausstellung. Anschliessend wollten wir Fred in der Nähe von Ueno treffen.

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Die Japaner lieben westliche bzw. französische Malerei, insbesondere die Impressionisten, und so war die Ausstellung – wie schon die des Bridgestone Museums – ausserordentlich gut besucht und von sehr hoher Qualität.

Die Fülle an französischer Kunst dieser Zeit kommt mir hier bzw. in Tokyo ausserordentlich hoch vor. Vermutlich hängt ein Viertel der impressionistischen Produktion in japanischen Museen und Sammlungen… 🙂

Um 13 Uhr trafen wir Fred – wie gestern verabredet – am vereinbarten U-Bahnhof und dem abgemachten Ausgang.

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Alle Beteiligten hatten damit gleich zwei Probleme gemeistert.

  1. Erschwerte Kommunikation in Japan. Normal westliche Handys funktionieren nicht. Also nichts mit mal kurz Pläne ändern oder zu spät kommen. Ganz wie in den guten alten Zeiten einfach einen Termin einhalten. 🙂
  1. Treffpunkte in Tokyo ohne Ortskenntnis. Kein Problem in Zürich, sich an einer Tramhaltestelle zu treffen. Bei der S-Bahn kann es vielleicht schon schwieriger werden. In Tokyo je nach Bahnhof ein Unding, da auch ein kleiner U-Bahnhof mindestens 3 Ausgänge hat. Immerhin sind die Ausgänge alle durchnummeriert und in der Tokyo City Map verzeichnet. Das sollte also zu finden sein.
    Also einfach einen Ausgang bestimmen, hingehen und warten.

Wichtiger Hinweis: Niemals in Shinjuku einen Termin vereinbaren! Dort gibt es über 200 Ausgänge, und es ist nur noch furchtbar, dort heraus- bzw. irgend etwas zu finden.

Die Kappabashi-Dori, die Küchenstrasse, lag nur einen Steinwurf vom U-Bahn-Treffpunkt entfernt. Was es mit dieser Strasse auf sich hat?  An ihr reihen sich links und rechts eine Vielfalt an Läden und Shops mit Küchenzubehör. Zwar richten Sie sich eher an Grosshändler und Geschäftsbetriebe, aber auch normale Menschen können dort Waren günstig kaufen. Und es gibt nichts, was es nicht gibt, sei es für den japanischen oder westlichen Gebrauch: Porzellan, Messer, Textilien (Küchengebrauch), Holzwaren, Automaten, Displays …

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Also extrem spannend zum Bummeln. An die Erwerbung eines Pizzaofen oder einen Automaten für ein Ticketrestaurant dachten wir zwar weniger, aber so ein paar Kleinigkeiten wanderten doch in unsere Taschen. Bambus-Holzbretter, hölzerne Suppenschalen, günstig und von sehr guter Qualität, ein Mini-Abtopfblech für Frittiergut (Tempura), etc.. Die Verlockungen waren gross. Gut, dass wir von einigen Erwerbungen aufgrund Grösse und Gewicht Abstand nehmen mussten.

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Die Kappabashi-Dori hat ihren Namen eher nicht vom „Kappa“, dem mythischen japanischen Wasserwesen. Aber das Homonym wird trotzdem gerne gebraucht.

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Manche Hausfassaden der Strassen sind sehr liebevoll gestaltet und kunstvoll bemalt.

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So vergingen die Stunden ruckzuck, einmal die Strasse hoch und dann wieder runter, bis wir durchgefroren und hungrig wieder vor der U-Bahn standen. Für ein abendliches Stimmungsbild mit dem Sky Tree blieb aber schon noch Zeit und Kraft.

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Und für eine Blödelei in der U-Bahn auch noch …

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Wir hatten uns zu einem Apero in der Popeye Beer Bar entschlossen, wo wir uns mit einigen flüssigen und festen Leckereien stärkten, bevor es dann wieder nach Hause ging.

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