Dienstag hatten Thom und ich erst einmal wie gewohnt unsere Lektionen von 10 bis 11:30 Uhr und von 13 bis 14:30 Uhr. Die Mittagspause mussten wir dann – anstatt gemütlich im Dogo-Park zu sitzen – einkaufen gehen, denn am Nachmittag war eine praktische Lektion: Kochen mit den Lehrerinnen Tamai-san und Imai-san. Inoue-san konnte leider nicht dabei sein.
Tamai-san hatte mir am Sonntag schon einen Einkaufszettel gegeben – und erklärt. Im Prinzip kein Problem. Es war nur die Frage, ob ich den vorgesehenen Fisch kaufen konnte. Was tun, wenn der grade nicht im Netz gelandet war? Die „Aji“, die japanische Stachelmakrele, lag aber im Kühlregal unseres für Frisches zuverlässigen ABC Supermarkts. Zudem hatte ich unseren Reiskocher programmiert, damit der Reis pünktlich fertig werden würde. Hatte ich mal erwähnt, wie genial diese Reiskocher sind?
Nun, wir waren sehr gespannt, zu was sich die Zutaten vermischen würden. So ganz konnte ich mir das noch nicht vorstellen.
Um 15 Uhr trafen wir uns mit den Lehrerinnen in der Wohnung. Wir hatten – dieses eine Mal – die Klimaanlage eingeschaltet, und zusammen mit den beiden Propellern sorgten sie für einigermassen erträgliche Temperaturen. Tamai-san brachte eine Kiste voller Hausrat mit, der bei uns nicht vorhanden war, zum Beispiel die Holzwanne zum Sushi-Reis anrühren, oder einen japanischen Mörser.
Wir bereiteten also folgendes zu:
Tsukemono (eingelegtes Gemüse) mit Gurken aus Tamai-sans Garten und Miso-Paste für Thom und mich zum Frühstück am nächsten Tag.
Eine einfache Sushi-Variante mit Gurken, Chirimen (getrocknete kleine Fischchen) und frischem Ingwer. Nix mit Rollen oder Reis zusammenpappen, es wird einfach aus dem Holzkübel geschöpft. Sehr praktisch!
Die beiden Aji wurden filetiert, die Filets fein gehackt, mit Ingwerstückchen gemörsert, Kugeln geformt und zu Fischklösschen verarbeitet.
Die Dashi, die Brühe, wurde zusammen mit frischem Ingwer aus dem zubereitet, was vom Fisch übrig geblieben war (ausser dem Kopf).
Fein geschnittene Okra aus Tamai-sans Garten, die einfach nur mit etwas Sojasauce und Katsuo (Fischflocken) serviert werden. Hier sieht man auch nochmals die getrockneten kleinen Fischchen Chirimen.
Dazu hatte Imai-san noch rote, etwas süssliche Bohnen gekocht. Alles schmeckte natürlich supergut, und die Extra-Konversationsstunde war sehr gut fürs Japanischsprechen. Thom konnte sich ja diesmal nicht entziehen, aber ich glaube, das hat ihn nicht sehr gestört. 🙂