Ise – Hamamatsu-Triathlon

Unter normalen Umständen wären wir am 10.4. ja wieder zuhause in Zürich gewesen und hätten an diesem Karfreitag in unserem Garten gewerkelt. Nun standen wir in aller Frühe in der menschenleeren Strasse zum Gekū, um zum Bahnhof zu gelangen.

Zu unserem nächsten Ziel Hamamatsu konnten wir nun endlich den ursprünglich geplanten Weg via Isewan-Ferry nehmen. Die Wetteraussichten waren für das Vorhaben prächtig, und so stiegen wir diesmal zuerst in den Zug der Keisei-Line, die uns nach Toba bzw. zum Ortsteil Nakanogo und dem Fährhafen brachte.

Die Variante mit der Isewan-Ferry plus Bus/Zug bis Toyohashi ist vielleicht umständlicher als per Zug, denn man muss häufiger umsteigen. Zuerst ab Ise in den Zug, dann auf die Fähre, dann in den Bus bis Mikawa-Tahara und anschliessend wieder umsteigen in ein kleines Bähnchen bis Toyohashi und dort wieder in die JR-Linie bis Hamamatsu. Aber natürlich ist es die viel interessantere und auch preislich günstigere Fahrt, denn mit dem Isewan-Toyotetsu-Kombiticket zahlt man bis Toyohashi pro Peron nur YEN 5000 (ca. CHF 50). Um die Bucht herum ist es natürlich viel teurer, insbesondere wenn man noch die Schnellzüge nutzt.

Das Terminal in Nakanogo war gähnend leer, aber das Schiff fährt immer noch planmässig. Letztendlich waren es sieben Personen und ein Auto, die den gleichen Weg wie wir gefahren sind. Schon etwas erschreckend, denn es ist zu vermuten, dass in normalen Zeiten viele Reisebusse und Reisende mit Auto die Fähre nutzen.

Die Überfahrt von der Landzunge zur anderen geht relativ flott, die Fahrtzeit beträgt nur ca. 50 Minuten, und wir vertrieben uns die Zeit mit aus dem Fenster schauen und fotografieren. Nach der Ankunft in Irago, das eigentlich nur aus dem Fährterminal besteht, konnten wir uns bis zur Abfahrt des Linienbusses noch etwas Zeit lassen. Etwa stündlich hat man Anschluss.

Da der Bus ebenfalls recht leer blieb, konnten wir unser umfangreiches Gepäck zum Glück auf den Sitzen verteilen. Japanische Normalbusse (in Städten und auf dem Land) haben absolut null Infrastruktur für Gepäck, und wir müssen unsere Riesenkoffer und die Birdys immer auf die Sitze stellen. Manche Busfahrer sehen das nicht so gerne, andere tragen es mit Fassung. Unser Busfahrer an diesem Tag hatte ganz andere Sorgen: Der Bus hatte ein Problem, und nach ca. 15 Kilometern informierte er uns, dass er nun mit der Zentrale telefonieren müsse. Alle lauschten natürlich mit: Irgendwas war mit der Anzeige der Tankfüllung nicht gut, und er würde ins Depot fahren, was auf dem Weg lag. Dort erwarteten uns schon ein Techniker und der Vorgesetzte, und sicherheitshalber wurde entschieden, dass alle in den bereits bereitstehenden Ersatzbus umsteigen sollten. Also wuchteten wir mit Hilfe des Technikers unsere Gepäckstücke nochmals um, alle entschuldigten sich mit vielen Sumimasens und Verbeugungen für diese Umstände, und die Fahrt ging weiter.

Überrascht waren wir über die Landschaft der Halbinsel, die zur Gemeinde Tahara gehört. Wir fuhren durch landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet mit Feldern, auf denen der leckere Kohl wächst, und Gewächshäusern, in denen wir u.a. Tomaten erspähen konnten. Offenbar ist das Klima auf der Halbinsel günstig dafür.

Die nächste Umsteigestation Mikawa-Tahara wartet mit einem prächtigen, neuen, schön gestalteten Bahnhofsgebäude auf. Schade, dass wir keine Zeit hatten, in dem herausgeputzten Städtchen und der Gegen zu bleiben! Vielleicht mal während einer nächsten Reise? 😊

Hier wartete jedenfalls schon das Züglein der Atsumi-Linie auf uns, dass von der Gesellschaft Toyohashi Tetsudō unterhalten wird. Es bringt einem in ca. 40 Minuten nach Toyohashi. Dort hat man Anschluss zu den JR-Linien (inkl. Shinkansen) oder den Meitetsu-Bahnen. Nochmals ein letztes Schleppen der Gepäckstücke und nach einer weiteren halben Stunden im Lokalzug hatten wir es endlich bis Hamamatsu geschafft.

Fazit: Bei schönem Wetters ist dieser Verkehrsmittel-Triathlon mit Zug, Fähre und Bus wirklich eine feine Sache und sehr zu empfehlen. 😊

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