Montag, 20.8.
Hendaye – Bidart – Bayonne
(Fahrtstrecke 64.00 km, Zeit 4:52h, Schnitt 13.20 km/h, Höhenmeter 613m)
Das letzte Teilstück der Velodyssée von Bayonne nach Hendaye meisterten wir als Tagesetappe – allerdings in umgekehrter Richtung. Denn wir wollten nicht riskieren, in den Regionalzügen kein Platz fürs Velo mehr zu bekommen. Während der Saison sind manche Züge offenbar total überlaufen. Und in Hendaye zu stranden war nicht unser Plan… Also luden wir die Räder und uns am frühen Morgen in Bayonne in den Zug Richtung spanische Grenze.
Gleich hinter dem Bahnhof Hendaye (nach einem kurzen Stück die Strasse entlang) bringt ein Aufzug einem zwischen zwei Eisenbahnlinien (Fernstrecke und Lokalzüge) zum Grenzfluss Bidasoa herunter, an dem ein sehr schöner, ausgebauter Weg entlangführt. Den fuhren wir erstmal einige Kilometer flussaufwärts bis zur nächsten grossen Autobrücke über den Fluss.
Man hätte über die Brücke weiter nach Irun fahren können. Aber weitere EuroVelo-Schilder (Richtung Santiago de Compostela zum Beispiel) waren nicht zu entdecken. Und der Schwerverkehr liess kein angenehmes Radeln erahnen…
Also wieder zurück.
Hier ein Blick auf Hondarribia auf der anderen Seite des Bidasoa.
Direkt an der Flussmündung des Bidasoa in den Atlantik liegt der Badestrand von Hendaye. Mit Gratis-Strandaerobic-Programm – während der Badesaison.
Nach Hendaye bzw. dem Chateau Abbadia mündet der Veloweg direkt auf der Rue de la Corniche, einer beliebten Sightseeing-Route. An sich wunderschön, aber natürlich grauenhaft befahren Zudem bremsen wir – nicht nur auf den Steigungen – den Verkehr sehr unfein aus. Stress pur!
Also biegen wir bei der nächsten Gelegenheit ab und versuchen uns mutig (da ohne Kartenmaterial) durchs Hinterland zu schlagen. Die Steigungen sind heftig, aber wer die Entspannung und sein Velo liebt, der schiebt auch gerne mal ein Stück. 🙂
Immerhin bietet der Anstieg eine tolle Aussicht. Bei einigen Abzweigungen an der schmalen Strasse fragen wir zur Sicherheit ein paar Einheimische. Aber: Wir sind richtig.
In Urrugne, einem Ortsteil von Ciboure, erreichen wir wieder den Veloweg. Von dort sind es dann nur noch einige Kilometer bis zum Strand von Socoa. Auf der anderen Seite liegt dann schon St. Jean de Luz. Dort gibt es erstmal Mittagessen direkt bei der Markthalle. Natürlich Sardines Grillées.
Die Grande Plage von St. Jean de Luz müssen wir an diesem Tag leider links liegen lassen. Zum Schwimmen ist diese Bucht grandios. Aber leider: Keine Zeit.
Die Route führt nun immer die Küste entlang, es geht ziemlich ordentlich auf und ab, aber immerhin verkehrsberuhigt.
Und nochmals eine sehr knackige Steigung…
Blick auf die Plage de Kokotia.
Der hübsch gestaltete Platz von Bidart mit der Mairie. Auch der benachbarten, typisch baskischen Kirche statteten wir einen kurzen Besuch ab.
Ein kurzer Nostalgiebesuch am Campingplatz, auf dem meine Eltern jahrelang ihre Ferien verbracht haben. Das war in den 80er/90er Jahren – eine gefühlte Ewigkeit. In meinen jungen Jahren war ich da auch noch dabei gewesen.
Ein Lob sprechen wir der Gemeinde Bidart aus: Entlang der gut befahrenen Strasse nach Biarritz wurde ein schöner, komfortabler Fuss-Radweg ausgebaut. In Biarritz war es dann allerdings wieder vorbei damit. Dort dominiert der Jet-Set-Off-Roader-Verkehr. Biarritz: Zero Points.
Der Rocher de la Vierge.
Auch dies ein Nostalgiefoto: Die Lieblingspatisserie. Die schöne Aussichtsscheibe mti Blick auf das Meer war immer total verdreckt gewesen. Vater hat es mal angesprochen, aber sie wussten damals (in den 80ern) gar nicht, was er meint… Inzwischen scheint sie aber sauber zu sein… 😉
Und so geht es an der Grande Plage de Biarritz zur Hauptsaison zu.
Von Biarritz bis Anglet geht es dann zuerst entlang der sehr befahrenen Strasse. Ab dem Chambre d’Amour dann aber auf mehr oder weniger separatem Weg bis Anglet und weiter bis zur Mündung des Adour. Warum müssen eigentlich immer alle mit dem Auto an den Strand fahren??
Alles in allem war das Tagessoll damit erfüllt. Und die Velodyssée nun abgefahren. Der Entscheid, die Tour schon in Bayonne zu beenden und dieses letzte, nicht so wirklich schöne Stück ohne Gepäck zu beenden, war richtig. So konnten wir den Tag noch gemütlich in unserem hübschen, ruhigen Appartement bei Wein und Käse ausklingen lassen.