Geschafft …

Vielen, vielen Dank für die vielen Feedbacks, Wünsche und Gratulationen (zu Thom’s Geburtstag)! Aus Zeitgründen kommen wir leider nicht dazu, alle einzeln zu beantworten.
Inzwischen sind wir wohlbehalten in Matsuyama angekommen, und das Projekt Ferien läuft gut an. Immer wieder bin ich ein wenig fasziniert, wenn solch lange Planungen dann doch real werden und tatsächlich funktionieren … 😉

Donnerstagmorgen, dem 26.7. (übrigens Thom’s Geburtstag), ging es also wieder zum Flughafen Zürich.

Thom am Limmatquai

Wir konnten uns als Erste am Finnair-Check-in-Schalter anstellen, alles ging dann recht fix (inklusive Birdy-Abfertigung).  Gemütlich ging es dann Richtung Gate. Allerdings kam dann der Security-Check früher als gedacht, und so mussten wir die als Notration gedachte 1.5l Henniez-Flasche erstmal leer trinken …

Sylvi am Security Gate

Flughafen ZH

Der Flug nach Helsinki verlief sehr friedlich, und wir landeten gegen 14:30 Uhr finnische Zeit (=13:30h Uhr MEZ) in Vantaa. Zum Lesen hatten wir uns unter anderem auch die Süddeutsche Zeitung eingepackt. Das Riesenblatt bereitete mir aber einige Probleme, und ich stufe das Format daher nur „bedingt als Fluglektüre geeignet“ ein.

In Vantaa gab es für Thom dann einen Geburtstagskaffee mit Kuchen. Beides zeichnete sich nicht gerade durch besondere Qualität aus. Der Flughafen-Preis adelte das ganze schon eher.

Thom mit Kuchen

Und für die beiden Frucht-Smoothys danach hätten wir in Zürich fast schon einen Prosecco bekommen können …

Smoothy-Champagner

Was uns erstaunte: Der grosse  Airbus 330 nach Nagoya, blieb im hinteren Teil, wo auch wir unsere Plätze reserviert hatten, zur Hälfte leer. Vielleicht weil Nagoya keine Hauptdestination ist? Es war jedenfalls mit den vielen ruhigen JapanerInnen ausgesprochen angenehm, und die 9h Flugzeit vergingen wirklich sehr schnell.

Wegen des japanischen Publikums wird übrigens literweise Grüntee sowie japanisches Bier ausgeschenkt, von der netten, patenten Crew diesmal ausgesprochen freigiebig. Vielleicht weil wir kurz vor der Landung einen Zufriedenheitsfragebogen ausfüllen mussten?? 🙂

Bord-Menue

Thom und ich guckten uns dann gemeinsam „Le Havre“ von Aki Kaurismäki an. Klar doch, dass dieser Film bei Finnair läuft! Gemeinsam ist allerdings nicht ganz zutreffend: Jeder mit seinem Screen und seinen Kopfhörern, dazu lief Thom’s  Film ca. 1min. zeitversetzt zu meinem, was die gemeinsame Kommunikation über lustige Szenen etwas erschwerte …

Ob es am Grüntee lag, oder an einer gewissen Reisenervosität: Von Müdigkeit bei mir keine Spur. Während Thom später neben mir schlief, zog ich mir einen Film nach dem anderen rein. Pervers, aber mit dem Rückflug zusammen reicht das wieder für zwei Jahre.

Zudem flogen wir so weit nördlich, dass die Sonne nie unterging. Künstliche Mitternachtssonne die ganze Zeit über. Die Jalousien waren zwar unten, aber trotzdem unterliegt man immer wieder der Versuchung, draussen nach dem Rechten zu schauen.

Mitternachtssonne

Fuji-san

Irgendwann kam dann die Küste in Sicht, wir überquerten die japanischen Alpen und nach einem schönen Blick auf den Fuji-san landeten wir um 8:30 Uhr Ortszeit auf dem Centrair Airport Nagoya. Der ist übrigens – wie der Flughafen Osaka – lärm- und platzsparend auf einer künstlichen Insel ins Meer gebaut.

Die Einreise und Zollformalitäten dauerte zwar etwas länger, als ich eigentlich gehofft hatte, dafür waren unsere Koffer plus Birdys auf zwei Wägelchen schon fix und fertig parat gestellt und bewacht vom Flugpersonal. Ein toller Service! Und wir hatten dann auch gleich einen superschnellen Meitetsu-Zug ins Zentrum. Das holte die Zeit wieder locker rein.

Es ist angenehm und Nerven schonend, schon etwas ortskundig zu sein. Am Nagoya Bahnhof wussten wir, wo wir hinzugehen hatten, um Proviant und ein Zugticket nach Matsuyama zu kaufen. Während der halben Stunde warten auf den Zug konnten wir uns schon mal an die sommerlichen Temperaturen (Nagoya mit feuchten 35°C) gewöhnen …

Thom in Nagoya

Nun kam der härteste Teil des Tages: Im Nozomi Shinkansen bis Okayama (367km in 1:40h) bloss nicht einzuschlafen, denn wir mussten ja in Okayama auf den Anschlusszug. Nach dem Imbiss und dem erneuten Sitzen setzt einem nämlich die Müdigkeit wirklich schwer zu. Das kennen wir von den letzten beiden Reisen schon. Erst im nächsten Zug von Okayama nach Matsuyama (260km in 2:40h) ist dann das  Nickerchen erlaubt. Damit passen wir uns unserem temporären Gastland hervorragend an, denn in Japan ist das Schlafen in den öffentlichen Verkehrsmitteln ja quasi Normalität.

Pünktlich um 16:15 Uhr erreichten wir Matsuyama, wo unsere Massen von Gepäck per Muskelkraft durch die Bahnhofsunterführung zur Tramstation schweissfördernd treppab, treppauf befördert werden musste. Darauf hatte ich  mich schon die letzten Wochen seelisch vorbereitet, letztendlich war es dann doch nicht so schlimm, wie ich es in Erinnerung hatte …

Beim Auspacken der Birdys allerdings verflog die gute Laune etwas. Die Velos haben diesmal wieder leiden müssen. Wir waren etwas stutzig, dass wir sie schon beim Einladen nicht mehr gesehen haben (war normalerweise so), und offenbar müssen sie sie bereits in Zürich – zusammen mit dem Gepäck der japanischen Reisegruppe aus Nagoya? –  in einen grossen Flugcontainer gequetscht haben. Und sie lagen bestimmt nicht über all den Koffern … Vielleicht ist es doch nicht von Vorteil, als erste einzuchecken?? Immerhin sind sie – trotz einiger verbogenen Teile und kaputten Plastikteilen – fahrtüchtig. Das ist die Hauptsache.

Beim Matsuyama Guesthouse hatte uns Tamanoi-san, die nette Vermieterin, einen Zettel an die Türe der Rezeption geklebt: „Geht in den 5. Stock“. Die Türe des Appartements war nicht verschlossen, wir konnten einfach reingehen, auspacken und  duschen. Es hat doch einige Vorteile, Stammgast zu sein.

Nach der ersten halben Stunde in unserer Wohnung war allerdings auch wieder klar: Der Ventilator wird in den nächsten 14 Tagen unser allerbester Freund sein.

Windmaschine

 

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