Epilog

Vier Wochen sind seit unserer Rückkehr inzwischen vergangen. Vier Wochen!!!!! Es kommt uns vor wie eine Ewigkeit, da uns die Arbeit wieder fest im Griff hat. Andererseits müssen wir nur wenig nachdenken, und dann sind die meisten Erlebnisse wieder rasch präsent.

Am Abflugtag (17.9.) standen wir sehr früh auf, um in Ruhe packen zu können. Noch ein letztes Foto vom morgendlichen Osaka von unserem Zimmer aus … Auf das leckere japanische Frühstück im Hotel mussten wir verzichten, da wir pünktlich am Flughafen sein wollten.

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Aus Rücksicht auf unsere Birdys nahmen wir nicht den Flughafenbus direkt vor dem Hotel. Thom hatte beobachtet, wie sie das Gepäck herumschmeissen, und das kam für ihn nicht in Frage. Also kauften wir Billette für die S-Bahn und kamen trotz längerer, umständlicher S-Bahn-Fahrt (2x Umsteigen mit Gepäck!) früh in Kansai an.
Der Velo-Check-in dauerte auch hier wieder ziemlich lange, es ist einfach nicht der Normalfall. Doch anschliessend wird man immerhin fürsorglich von der Check-in-Dame zum Bezahlschalter geleitet und mit Verbeugungen verabschiedet. 😉

Anschliessend gab es endlich Frühstück in der Restaurantpassage des Flughafens.

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Unser Finnair-Airbus startete um 11 Uhr. Das Flugzeug zog eine grosse Schleife über der Bucht von Osaka, und wir konnten nochmals einen Abschiedsblick auf den Flughafen, die Stadt und die Kansai-Umgebung werfen.
Etwas später war – wie im letzten Jahr – auch noch ein Blick auf den in Wolken gebetteten Fuji-san zu erhaschen … Irgendwann müssen wir diesen Berg auch mal live sehen, und nicht immer nur sehr vage durchs Flugzeugfenster.

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Wegen starken Westwinds mussten wir ausserplanmässig erst einmal sehr weit Richtung Norden fliegen, bogen dann aber kurz nach Hokkaido Richtung Osten ab. In Sibirien lagen bereits die ersten Schneeflocken. Während dieses Tagflugs könnte man zwar die ganze Zeit aus dem Fenster sehen, aber über dieser nördlichen Gegend ist wirklich nicht viel los, zudem war es dick bewölkt. Also widmete ich mich nach dem Essen (immer empfehlenswert: asiatisch-vegetarisch) dem bordeigenen Unterhaltungsprogramm.

Es ist mir etwas peinlich, aber ich habe mir während der folgenden 9 Stunden vier (!) Filme nacheinander reingezogen. Für andere Aktivitäten reichte meine Energie nicht mehr aus. Mit dem schlafenden Thom neben mir gab es zuerst „Karate Kid“, danach „Robin Hood“, anschliessend „Shrek III“. Bei ersteren beiden hätte mich das Geld fürs Kino sicher gereut. Shrek ist wenigstens noch recht witzig.
Der vierte Film war ein melancholisches, japanisches Drama. Den fand ich ganz nett, aber ich nehme es Finnair etwas übel, dass sie mir die letzten Minuten des Streifens geklaut haben. So wusste ich nichdt wirklich, wie es ausging. Ca. 15 min. vor Landung wird nämlich das Unterhaltungsprogramm abgeschaltet. Die Zeit hätte im Prinzip gereicht, denn wir mussten wegen eines Gewitters über Helsinki noch eine grössere Schleife drehen. Was aber beim Landungsprozedere nicht miteingerechnet war …

Kurz nach dem offenbar tüchtigen Regenschauer landeten wir. Der Regenbogen bot einen beeindruckenden Anblick.

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Und zum Abschluss noch etwas Finnair-Werbung. ;-)) Also wir können diese Fluggesellschaft wirklich bedenkenlos weiterempfehlen.

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In Zürich kamen wir mit unserem Anschlussflug um 19 Uhr an. Eine Stunde später waren wir zuhause und bald im Bett. Aber am nächsten Tag ging es gleich morgens in den Garten. Der hatte – dank des verregneten Sommers und unserer sehr fleissigen Garten-Nachbarinnen Ursle und Nellie unsere fünfwöchige Abwesenheit gut überstanden.

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In den ersten Tagen machte uns der Jetlag zu schaffen. Gut dass wir wieder voll arbeiten mussten, da blieb keine Möglichkeit, über Müdigkeit nachzudenken. Und gleich am folgenden Freitag abend – wie zur Abrundung der Ferien – fand in Yoshikos Sprachstudio (www.japanls.ch) noch ein „Kimono Seminar“ statt , zu dem ich allerdings allein hinging. Thom musste einer anderen Einladung Folge leisten.

Er hat eine tolle Sache verpasst: Sylvi im Kimono. Und der war tatsächlich lang genug! 😉
Es war sehr spannend für mich, dieses traditionelle Kleidungsstück endlich mal anprobieren zu können. Und so ein zusätzliches Haarteil macht auch noch eine Menge aus. 🙂

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Es fühlte sich gut an. Um die Figur muss man sich im Kimono keine Gedanken mehr machen: Die verschwindet unter Unter- und Übergewand sowie dem gepolsterten Obi (dem Gürtel, falls noch niemand ein Kreuzworträtsel gelöst hat). Nicht nur durch diesen ist man ziemlich fest eingepackt, und ich verstehe die Aussage von Matsuo-san, unserer Lehrerin in Matsuyama, voll und ganz: Kimonos werden selten im Sommer getragen, es ist schlicht zu heiss dafür. Oh ja, auch mir wurde ziemlich warm. Und nicht nur weil Yoshiko später noch Sake ausschenkte … 🙂

Inzwischen sind wir wieder fleissig am lernen. Die nächste Japanisch-Prüfung (N4), zu der wir uns schon vor den Ferien angemeldet hatten, findet Anfang Dezember statt. Sämtliche grösseren Wochenend-Aktivitäten sind bis dahin gestrichen. Denn wir wollen uns jetzt erst recht nicht blamieren.
Aber es hindert uns natürlich nicht daran, zu überlegen, wann unsere nächsten Japan-Ferien sein könnten, und in welche Gegend es uns ziehen würde.

Lasst Euch überraschen …

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