Ein Wasserfall, ein See und jede Menge Schnee

天気は悪かったのに中禅寺湖や華厳滝や湯元温泉を見に行きました。
山の上にたくさん雪が降りました。景色はあまりないのに、面白かったです。湯元温泉に特別な公立の温泉に入りました。お湯は素晴らしかったです。

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Leider hatte sich das Wetter – trotz anderer Voraussagen – nicht nennenswert gebessert. Immerhin, es regnete nicht mehr so stark. Oben in Chuzenji Onsen sollte es dann schneien. Schnee ist immer noch besser als Regen.

Wir bestiegen den Bus nach Chuzenji-onsen, der in gemütlichem Tempo und Schneeketten die sehr kurvige Strasse nach oben fuhr. Der Schneefall wurde immer dichter. Ob wir unter diesen Umständen überhaupt das Highlight des Tages sehen würden? Nun, der berühmte Kegon Wasserfall im Schnee hatte vielleicht auch was. Ausserdem wollten wir dem kleinen Ort Yumoto-onsen noch einen Besuch abstatten.

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Oben lag ca. 80cm Schnee, und fast die Hälfte davon war seit vorgestern gefallen. Ich habe schon lange nicht mehr so viel Schnee gesehen, aber wir waren lange auch nicht mehr im Winter in den Bergen.

Interessant für uns war, dass die Strassen wenig geräumt und schon gar nicht gesalzen oder gestreut waren. Hier heisst es wohl aufpassen und Geschwindigkeit anpassen. Finde ich eigentlich gut. Die Einheimischen sind jedenfalls unverdrossen flott unterwegs.

Den Kegon Wasserfall sieht man zwar schon von der ersten Gratis-Plattform aus, aber es lohnt sich, die YEN 530 (ca. CHF 5) für den Lift nach unten zu bezahlen. Von 100m weiter unten aus gibt es die „klassischen“ Kegon-Fall-Porträts, die heute wegen des Schneetreibens weniger eindrücklich als eher komisch wirken…

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Es waren kaum eine Handvoll Leute da. Wir knipsten ein junges japanisches Pärchen, und sie knipsten uns.

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Wieder oben liefen wir zum See, allerdings war nicht viel zu sehen davon. Die Gehwege waren nicht geräumt, und zum nächsten Tempel mussten wir überwiegend die Strasse entlanglaufen. Die Autofahrer sind das aber gewohnt und halten Abstand.

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Beim Tempel gab es ein paar Fotos, dann stellten wir uns an die Bushaltestelle und warteten. Inzwischen hatte es – neben dem Schneefall – auch noch angefangen, sehr böig zu winden. Das verträgt sich gar nicht gut: Man stand dann für eine Minute buchstäblich im Schneesturm, denn es fegte das weisse Pulver von Dächern und Bäumen. Natürlich war es eiskalt, und die Aussicht auf ein heisses Bad in Yumoto Onsen liess uns an der Bushhaltestelle ausharren.

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Oben in Yumoto, ca. 1500 ü.M. lag der Schnee noch dichter, und der Wind war noch schlimmer. Wir fanden immerhin rasch das kleine öffentliche Bad, traten aber erst nach Zögern ein. Eigentlich war es ein Privathaus mit angebauten Bad, sehr klein und etwas Basic. Aber ein heisses Bad musste jetzt sein.

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Wir waren die einzigen Gäste, mussten aber brav jeweils zu den Männern bzw. den Frauen gehen. Schnell ausgezogen und fast im Freien (bei 0°C!) geduscht, und dann ins heisse, milchig trübe und schweflig riechende Wasser, das aber zu meiner Überraschung nicht sauer sondern sehr, sehr weich (also eher alkalisch) war. Eine wunderbare Kur für die Haut!

Draussen, im Mini-Rotemburo sass man dann – wie die Affen in Yudanaka – im heissen Wasser und liess sich sanft vom Schnee berieseln.
Die Wärme reichte nun für eine kurze Runde durch Yumoto Onsen, einem wirklich kleinen Ort mit einigen Hotels. Es ist kein Skigebiet hier, sondern eher ein Ort, um von Frühjahr bis Herbst den Nikko National Park und seine Naturschönheiten zu geniessen. Diese lagen nun tief unterm Schnee begraben.

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Das vordere Achtel des Yumoto-Sees friert übrigens wegen des heissen Zuflusses des guten Thermalwassers nicht zu. Dort vergnügen sich noch die Enten.

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Der nächste Bus brachte uns wieder nach Chuzenji, wo wir gerne noch die berühmte Kannon-Statue des anderen Tempels angeschaut hätten. Aber es war wegen des Schneesturms zu Thoms grosser Enttäuschung nicht mehr machbar. Also fuhren wir durch bis Nikko und gingen – zur Freude der Kellnerin – für eine Koffeinspritze noch einmal ins Nikko Caffee.

Auf dem Rückweg kamen wir nochmals an der Shinkyo-Brücke vorbei und genossen nochmals  die Aussicht auf die verschneiten Berge.

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Zurück im Ryokan hatte sich erstaunliches getan: Zwei ganze Eishockeymanschaften war angekommen! Der Ryokan war rappelvoll, der Speisesaal ausgebucht, und wir würden unser Abendessen und das letzte Frühstück in einem extra kleinen,privaten Raum für uns einnehmen.

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Wie wir auf Nachfrage erfuhren sollte es die nächsten Tage irgendwelche Eishockey-Schulmeisterschaften geben. Ich bedauerte Thom bereits, dass er das Bad nun mit einer Horde Eishockeyspielern teilen musste.

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Aber zu früh gefreut. Es waren nämlich die „All Japan Women Junior High School“-Meisterschaften. Also alles Mädels!! So viel zu Klischees und Geschlechterstereotypen! Das ist mir im Nachhinein natürlich peinlich.

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Naja, ich hatte um ca. 17 Uhr Glück im Bad und musste mir nicht mit 30 High-School-Schülerinnen den Rotemburo teilen. Aber vielleicht wäre es auch ganz lustig gewesen, mit ihnen etwas auf Japanisch zu plaudern??

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