Dies ist etwas, was mich hier in Japan regelmässig in Verlegenheit bringt, hin und wieder sogar verzweifeln lässt.
Das ist eine japanische Hocktoilette, in diesem Fall sogar eine ganz moderne.
Vor 35 Jahren begegnete mir das Modell ‚Nichtsitzen‘ zum ersten mal in Frankreich – und damit war ich völlig überfordert. Meine Mutter musste mir damals erklären, dass „es“ auch in der Hocke geht. Und überfordert fühle ich mich noch heute, allerdings ist es nun eher ein motorisches Problem.
Die Hocktoilette ist ja an sich sehr hygienisch und im Prinzip einfach zu benutzen. Und in Japan ist der Hocksitz weit verbreitet, insbesondere bei älteren Leuten. Die hocken sich beim Arbeiten (Unkraut rupfen) oder beim Warten an der Bushaltestelle gerne bequem hin. Beide Füsse flach auf dem Boden und in die Knie. Das ist etwas, was ich noch nie geschafft habe und auch nicht mehr schaffen werde.
Dabei ist Japan das Wunderland der Toiletten mit wärmenden Klobrillen, eingebautem Bidet und Plätscher-Sound.
Doch diese Hightech-Modelle sind natürlich nicht überall, und vor allem nicht auf dem einfachen Land-WC. Doch selbst im städtischen Kaufhaus gibt es immer noch Hockmodelle, übrigens auch auf dem Männerklo. Also, was tun?
Es gibt einen Ausweg für ungelenkige, übergrosse Europäerinnen: Neben Toiletten für Männer und Frauen gibt es immer auch ein ?normales? Behinderten-WC. Bevor ich mich also mühsam verrenke ziehe ich es vor, mich als behindert zu betrachten, und zwar mit voller Überzeugung.