Business-Hotels

Per Internet haben wir ja alle unsere Hotels in Japan vorgebucht, mit der Hilfe von Marie, unserer japanischen Freundin. Zwar haben viele Hotels englische Websiten, aber beim Buchen wird es dann plötzlich japanisch, und dann komme ich nicht mehr weiter. Also, nochmals vielen Dank, Marie!

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In Kumamoto haben wir für die Übernachtung die bekannte Business-Hotelkette Toyoko-Inn gewählt. Es gibt eine Vielzahl von Business-Hotelketten, diese kannten wir noch nicht. Alle sind in etwa vergleichbar mit Ibis in Europa. Man weiss, dass jedes Zimmer und das, was man bekommt, identisch aussehen wird, egal in welchem Ort man übernachtet, inklusive dem Frühstücksbüffet.
Die Business-Hotels sind in Japan eine der preisgünstigen Übernachtungsmöglichkeiten. Für ein Zimmer bezahlt man plus/minus 8.000-9.000 YEN. Dabei sollte man auf Besonderheiten Rücksicht nehmen:

Alles auf 12 qm

– Zimmergrösse: Hier muss man extreme Abstriche machen, hier wird gespart bzw. wegreduziert was geht. Zwischen Bett, Wand und Tisch ist allerhöchstens einen Meter Platz. Es erforderte einiges Augenmass, um unsere Koffer öffnen zu können. Es geht knapp, nach Absprache, wer von uns in welcher Ecke steht. Dafür ist es eben billig.
Anfangs waren wir über die Enge etwas erstaunt, inzwischen wissen wir es. Und ich kann mir jetzt auch die erbosten negativen Kommentare amerikanischer Gäste (bei Internet-Feedbacks) erklären. Sie sind solche Miniaturzimmer natürlich nicht gewohnt.

– Zimmerangebot: Die meisten Business-Hotels bieten Single- und Twin-Rooms an. Nach Double-Rooms (also mit einem Bett für zwei) muss man manchmal suchen. Allerdings ist der angepriesene Double-Room meist ein Single-Room für zwei. Man muss sich also gerne sehr nahe kommen können.

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– Funktionalität: Ziemlich gut. Es fehlt nichts, alles ist extrem praktisch angelegt.

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– Bad: In dieser 1.5x2m grossen Plastikkammer kann es recht eng werden, wenn man grösser als 1.70 m ist. Aber es ist alles da, was man braucht. Der Wasserhahn ist schwenkbar zwischen Bad und Waschbecken. Die Toilette hat meist ein integriertes Bidet (=Washlet), aber das ist fast Standard in Japan. Shampoo und Seife gibt es im Spender.

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– Service: Hier hebt sich meiner Meinung Toyoko-Inn besonders hervor. Insbesondere richtet die Hotelkette ihr Augenmerk auf die weibliche Kundschaft. Frauen erhalten zusätzlich ein kleines Set mit Haarband, Gesichtscremereiniger und Feuchtigkeitsmaske zum Falten wegbügeln. Super! Dazu gibt es Seife und Taschentücher soviel man mag, und Nachthemden. Und eine ausziehbare Wäscheleine im Bad. Und Video-Überwachung im Lift für die Sicherheit (gegen mögliche sexuelle Belästigung?). Mikrowelle zum O-Bento aufwärmen. Gratis-Kaffee Americano. Einen Münz-Waschsalon! Von Gratis-Internet muss ich ja wohl nicht reden.

Also in dieser Perfektion auf so wenigen Quadratmetern haben wir das noch nicht erlebt. Prädikat: Sehr empfehlenswert.
Für unseren derzeitigen Aufenthalt in Fukuoka haben wir aber etwas geräumiger gebucht. Das Zimmer ist sehr viel grösser, wir können aneinander vorbeigehen ohne uns zu berühren. Die Koffer haben viel Platz. Und es gibt sogar ein Thermalbad im Keller, was gratis benutzt werden kann. Und das 10 min. zu Fuss vom Hauptbahnhof entfernt zu einem Preis, für den ich in Zürich nicht unbedingt ein Zimmer nehmen würde. Japan muss nicht teuer sein.

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